Kneippen, © Bayerischer Heilbäder-Verband e. V.

Gegen Stress - Für Gesundheit

Thermalbaden hilft gegen Stress, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.
Thermalbaden hilft gegen Stress, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.

Die fünf niederbayerischen Heilbäder Bad Abbach, Bad Gögging, Bad Birnbach, Bad Füssing und Bad Griesbach haben das Institut zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e.V. mit einer multizentrischen Untersuchung an Kurgästen zur Veränderung stressrelevanter körperlicher und psychischer Befindlichkeitsmerkmale während eines Kuraufenthaltes beauftragt. Das Institut hat die Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg durchgeführt.

Ziel der Studie war es, die Bedeutung der niederbayerischen Heilbäder für die Behandlung von stressbedingten Erkrankungen und die Erhaltung der Gesundheit hervorzuheben, die Wirkkraft des Thermalwassers zu betonen und die positiven therapeutischen Effekte wissenschaftlich fundiert zu erfassen.

 

Gegen Stress - Für Gesundheit

 

Zielgruppe

Personen, die zu Beginn ihres Aufenthalts unter erhöhter subjektiver chronischer Stressbelastung stehen

 

Studiendesign:
  • Fragebogenstudie mit Vorher-/Nachher-Messung
  • Fragestellungen:
    • - Wie verändern sich stressrelevante körperliche und psychische Merkmale während des Kuraufenthalts?
    • - Mit welchen Erwartungen und Zielen reisen die Gäste an?
    • - Zusammenhänge Befindlichkeitsveränderungen/Aufenthaltsdauer
    • - Zusammenhänge Befindlichkeitsveränderungen/Frequentierung der Thermalbäder
    • - Worauf attribuieren Kurgäste ihre positiv erlebten Effekte?
  • Standardisierte Tests: Screening chronischer Stress (TICS), psychosomatische Beschwerden (Beschwerdenliste nach Zerssen), Burn-Out Inventar (CBI), Wohlbefinden und Entspannungszustand (FEW-16)
  • Messzeitpunkte: Zweiter Tag des Aufenthalts und Vortag der Abreise
  • Grundgesamtheit aus Kurgästen der Heilbäder Bad Abbach, Bad Gögging, Bad Birnbach, Bad Füssing und Bad Griesbach

 

Ergebnisse:

 

Gesamtstichprobe

  • 399 Teilnehmer zur Analyse zugelassen, davon 58 % weiblich und 42 % männlich
  • 314 Teilnehmer im Alter bis 67 Jahre
  • 245 Teilnehmer sind erwerbstätig
  • 239 Teilnehmer mit chronischen Schmerzen (60,1 %)
  • durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 11,4 Tage

 

Stichprobe der Erwerbstätigen:

  • 56 % männlich, 44 % weiblich
  • 85 % angestellt, 15 % selbständig
  • 57 % mit chronischen Schmerzen
  • Altersdurchschnitt: 54,4 Jahre
  • durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 10,5 Tage

 

40 bis 60 % der untersuchten Erwerbstätigen liegen über dem Grenzwert für chronischen Stress (TICS) und Stressbelastung (DASS). Das heißt, sie zeigen demnach einen Mangel an Bedürfnisbefriedigung in sozialer Hinsicht und durch Arbeitsbedingungen sowie hohe Anforderungen durch die Arbeit und soziale Belastungen.

40 % der Erwerbstätigen zeigen deutliche Anzeichen für das mögliche Vorliegen eines Burn-Out (Skala Personal Burn-Out, Copenhagen Burn-Out Inventory, Kristensen et al., 2005).

Die Auswirkungen auf Stressniveau und Stressbelastung im Verlauf des Aufenthalts sind für alle untersuchten Gruppen hochsignifikant. Bereits bei einen einwöchigen Aufenthalts ergibt sich eine signifikante Stressreduktion. Gäste mit Stresswerten über dem Grenzwert zeigen zur Abreise vergleichbar niedrige Werte wie die Vergleichsgurppen.

Im Laufe des Aufenthalts wird zudem eine hochsignifikante Schmerzreduzierung bei Kurgästen mit chronischen Schmerzen erreicht.

Die untersuchten Kurgäste schreiben dem Thermalwasser vor allem folgende Wirkungsweisen zu: körperliche Entspannung, belebende Wirkung, nachhaltige Entspannung, seelische Entspannung, Stressabbau, mentales Abschalten, Verbesserung körperlicher Beschwerden und Schmerzlinderung.

Für alle Teilnehmer sind vor allem das Thermalwasser, die Therapie, Natur und Landschaft, Außenanlagen und Gärten sehr wichtig für die Verbesserung des Wohlbefindens.