Gütesiegelverleihung in Bad Füssing: Vorbildliche Gesundheitsförderung am Kurort
Bad Füssing – Der Bayerische Heilbäder-Verband treibt die Gesundheitsförderung erfolgreich voran. Geschäftsführer Rudolf Weinberger konnte in Bad Füssing das Gütesiegel „Vorbildliche Gesundheitsförderung am Kurort“ an fünf weitere Leistungserbringer verleihen. „Damit gibt es aktuell 56 Gütesiegelinhaber aus 49 Betrieben und Institutionen in den bayerischen Heilbädern und Kurorten“, sagte Weinberger.
Bei den ausgezeichneten Leistungserbringern handelt es sich um Anja Hösl vom Gesundheitszentrum Bad Alexandersbad sowie um Silke Schwichtenberg-Fuchs von der Johannesbad Fachklinik Bad Füssing, Alexander Stopp vom Parkhotel Bad Füssing, Mario Hikli vom Institut für Gesundheitsförderung Bad Füssing und Heinrich Saller, Praxis für Physiotherapie, in Bad Füssing.
Das Gütesiegel ist Voraussetzung für die Abrechnung von gesundheitsfördernden Maßnahmen im Rahmen einer ambulanten Vorsorgemaßnahme nach § 23 Absatz 2 SGB V. Um es zu erlangen, müssen sich die Leistungsträger weiterbilden. Ziel des Weiterbildungsprogramms ist es, attraktive Gesundheitsprogramme und ganzheitliche Therapiepakete zu entwickeln und künftig den Gästen auch anzubieten.
Rudolf Weinberger betonte bei der Verleihung, dass sich die bayerischen Heilbäder und Kurorte zu modernen Kompetenzzentren für Kur und Rehabilitation entwickelt haben. Tragende Säulen seien dabei vor allem die Gesundheitsförderung und Prävention.
„Die Gesundheitsförderung ist zu einem selbstverständlichen Element der ambulanten Kur in Bayern geworden“, so Weinberger weiter. „Verschiedenste Entspannungsformen, Bewegungstraining, Ernährungsseminare oder auch Tabakentwöhnung sind eine sinnvolle und qualitative Ergänzung des Kurerfolges.“ Ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung zum Gütesiegelerwerb ist die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Kurskonzepte für den eigenen Betrieb bzw. Ort und dies nicht nur im Rahmen einer ambulanten Kur sondern gerade auch im Bereich der Prävention für gesundheitsbewusste Gäste und Einheimische und im betrieblichen Gesundheitsmanagement, so Schulungsleiter Gerhard Winklhofer.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen berichten von einem steten Anstieg krankheitsbedingter Ausfälle in den letzten zehn Jahren. Weiter rechnet eine Studie der Strategieberatung Booz & Company aus: Unternehmen hätten im Durchschnitt jährlich 3.598 Euro Krankheitskosten – pro Mitarbeiter.
Und die Abwesenheit wegen psychischer Erkrankungen hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. So machen seelische Leiden heute laut dem BKK Gesundheitsreport 2016 über 15 Prozent der Ausfälle aus. Sie sind dabei besonders tückisch, weil entsprechende Arbeitnehmer meist sehr lang ausfallen. Hinzu kommt als eher negative Perspektive der demografische Wandel, der zu einem immer höheren Alter der Mitarbeiter und damit einer höheren Anfälligkeit oder fortgeschrittenen Abnutzungserscheinungen führt.
Die gesamte Entwicklung ist für Unternehmen zunehmend besorgniserregend und stellt eine immer größere finanzielle Belastung dar. Dabei gibt es Mittel und Wege, um die Gesundheit der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen und aus der Negativspirale auszubrechen. Starke Partner für die betriebliche Gesundheitsförderung sind die bayerischen Heilbäder und Kurorte, die ihre Angebote unter der Marke GESUNDES BAYERN bündeln.
Laut Weinberger sind gesunde und motivierte Mitarbeiter für Unternehmen ein wirtschaftlicher Grundstein und Erfolgsgarant zugleich. Wer als Unternehmer die Kosten scheut: Die Initiative Gesundheit & Arbeit gibt an, dass jeder ausgegebene Euro für präventive Maßnahmen zwischen zwei und fünf Euro einspart. Zudem unterstützt der Staat die Förderung der Mitarbeitergesundheit mit bis zu 500 Euro, die ein Betrieb pro Mitarbeiter und Jahr lohnsteuerfrei für entsprechende Maßnahmen investieren kann. Nebenbei helfen die Programme nicht nur Krankheitskosten zu reduzieren und die Produktivität zu steigern, auch Mitarbeiterzufriedenheit, -bindung und -motivation werden durch entsprechende Angebote gestärkt.
Die bayerischen Heilbäder und Kurorte seien mit Ihrer Gesundheitskompetenz ideale Netzwerkpartner, um im Bereich des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der immer länger werdenden Lebensarbeitszeit erhebliche Kosten für Betriebe einsparen zu können. Hier müsse eine gemeinsame und tragfähige Präventionsstrategie für die Beschäftigten entwickelt werden, um auch den stetig ansteigenden Volkskrankheiten wie Burnout, Diabetes oder Übergewicht entgegen zu steuern.