Kneippen, © Bayerischer Heilbäder-Verband e. V.

Moortherapie mit alpinem Bergkiefernhochmoor

Eine Handvoll Moor, © Bayerischer Heilbäder-Verband e. V.
Eine Handvoll Moor, © Bayerischer Heilbäder-Verband e. V.

Seit Mai 2011 begleitete Prof. Dr. med. André-Michael Beer von der Ruhr-Universität Bochum ausgewählte Kurbetriebe in den Moorheilbädern Bad Bayersoien und Bad Kohlgrub in den Ammergauer Alpen, um die Wirkung des regionalen Bergkiefernhochmoores zu untersuchen.

Sieben Ärzte aus der Region und neun Gastgeber (Prüfzentren) waren an der aufwändigen wissenschaftlichen Arbeit beteiligt. Durch Screeningbögen und Gästebefragungen wurden Daten von über 1.000 Probanden erhoben. Das Hauptziel der Studie lag auf der Validierung erbrachter therapeutischer Leistungen in Bezug auf Therapiezielerreichung und Zufriedenheit bei Aufenthaltsende. Zu den Studienteilnehmern zählten sowohl klassische Kurgäste als auch Erholungsurlauber, die als Vergleichsgruppe dienten.

Die Auswertungen zeigen eindeutig, dass sich das Befinden und auch die Lebensqualität sowohl bei den Kurgästen als auch bei den Erholungsurlaubern während des Aufenthaltes besserten. Einen höheren und nachhaltigeren Effekt konnte jedoch bei den Kurgästen festgestellt werden. Noch drei Monate nach Abreise fühlten sich diese immer noch besser als im Vorfeld des Aufenthaltes.

92 Prozent aller Teilnehmer gaben an, mit der Behandlung, die sie in den beiden Kurorten erhalten haben, zufrieden oder sehr zufrieden gewesen zu sein. 77 Prozent aller Gäste erreichten nach der Analyse ihre erhofften Gesundheitsziele. Wird nur die Zielgruppe der Kurgäste betrachtet, liegt dieser Wert sogar bei 90 Prozent.

Moorpackungen und Moorbäder werden bereits seit Generationen zuverlässig gegen zahlreiche rheumatischen Beschwerden von Arthrose bis Gicht eingesetzt. Die lindernde und heilende Wirkung des Moores ist bei diesen Indikationen wissenschaftlich anerkannt, die Anwendungen können ärztlich verordnet werden.

Verschiedene Substanzen des alpinen Bergkiefernhochmoores gelangen bei der Anwendung durch die Haut in den Organismus und lösen dort eine Ausschüttung von körpereigenen Hormonen aus bzw. wirken hormonregulierend. In Kombination mit der Wärmewirkung des Moores - auch schlecht durchblutete Körperregionen werden intensiv durchwärmt - lässt sich daraus eine wissenschaftliche Erklärung für die positive Wirkung einer Moortherapie ableiten. Moor vermag eine Vielzahl von Beschwerden zu lindern und zu heilen - und dies ohne die unerwünschten Nebenwirkungen von Hormontherapien und anderen Präparaten der Schulmedizin.