Pflegenden den Rücken stärken! Auszeichnung von Pflegekräften mit Gesundheitsministerin Huml

Gesundheitsministerin Melanie Huml (3. von rechts) und Vorsitzender Klaus Holetschek (links) mit den geehrten Pflegekräften aus ganz Bayern, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.
Gesundheitsministerin Melanie Huml (3. von rechts) und Vorsitzender Klaus Holetschek (links) mit den geehrten Pflegekräften aus ganz Bayern, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.

 

München, 8. Dezember 2016 – Der Bayerische Heilbäder-Verband e.V. (BHV) fordert die Kur als Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen für Pflegekräfte und pflegende Angehörige. „Pflegekräfte und Angehörige leisten einen unersetzlichen Dienst an der Gesellschaft“, sagte der BHV-Vorsitzende Klaus Holetschek, MdL am Donnerstag in München. „Sie sind besonders gefährdet, an Burnout zu erkranken, sie haben außerordentliche physische und psychische Belastungen. Deshalb muss es für sie ohne Wenn und Aber einen Anspruch auf eine Kur geben.“

Holetschek warb außerdem für eine höhere Anerkennung und einen höheren Stellenwert der Pflegeberufe. Als Geste überreichte er im Bayerischen Landtag in München an zehn Pflegekräfte aus Bayern Freiaufenthalte in bayerischen Heilbädern und Kurorten. Die Aufenthalte hatten Mitglieder des Bayerischen Heilbäder-Verbandes e.V. zur Verfügung gestellt.

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml betonte anlässlich der Veranstaltung: "Ich freue mich sehr, dass der BHV nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch die Pflegenden in den Blick nimmt. Das Ziel des Verbandes ist es, ein wissenschaftlich evaluiertes, mehrtägiges Präventionsprogramm speziell für Pflegekräfte zu entwickeln."

Der BHV und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) haben dazu eine wissenschaftliche Studie mit dem Titel „„Präventiv der Arbeitsbelastung für Pflegepersonal entgegenwirken – aktiv Körper, Geist und Seele stärken“ gestartet. Sie wird von der Staatsregierung gefördert und vom Lehrstuhl Public Health und Versorgungsforschung (IBE) der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München wissenschaftlich begleitet. Erarbeitet wird dabei ein fünftägiges Präventionsprogramm für Pflegekräfte, das in Bad Reichenhall durchgeführt werden soll.

Die Ministerin ergänzte: "Betriebliche Prävention ist auch eines der zentralen Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans. Unser Kernanliegen ist es, die Bürger bei ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise zu unterstützen. Das gilt ganz besonders auch für Pflegekräfte, die bei ihrer Arbeit zum Wohl unserer Pflegebedürftigen nicht selten an ihre physischen und psychischen Grenzen stoßen."

Huml fügte hinzu: "Ich weiß aus vielen Gesprächen um die besondere Belastung pflegender Angehöriger. Diesen sollte daher der Zugang zu Kurleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung erleichtert werden. Ich denke an eine Ausgestaltung, die vergleichbar mit den Regelungen für Mutter-Kind-Kuren ist.“

Die geehrten Pflegekräfte sind seit vielen Jahren in verschiedenen Einrichtungen in ihrem Beruf tätig.

Die demografische Entwicklung und die drastische Zunahme an pflegebedürftigen Menschen wird qualifiziertes Pflegepersonal in Zukunft noch unentbehrlicher machen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2060 von aktuell 2,7 Millionen auf 4,7 Millionen steigen. Alleine die Zahl der Demenzerkrankten wird von heute ca. 1,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf voraussichtlich 2,2 Millionen steigen.

Klaus Holetschek warnte deshalb vor einem drastischen Mangel an Pflegekräften. „Der Bedarf an Pflegekräften wird angesichts dieser Zahlen steigen. Deshalb müssen wir alles tun, um die Pflegekräfte so lange wie möglich gesund und im Berufsleben zu halten.“ Nach einer Studie des Statistischen Bundesamtes und des Bundesinstituts für Berufsbildung aus dem Jahr 2010 könnten – alleine abhängig vom demografischen Wandel - bis zum Jahr 2025 rund 200.000 ausgebildete Pflegekräfte fehlen, wenn die Pflegefallwahrscheinlichkeiten und der Personalbedarf für Pflegebedürftige unverändert bleiben.

 

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