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Bad Füssing – Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aufgefordert, die Krankenkassen zu mehr Präventionsleistungen zu verpflichten. „Die Zeit der Appelle ist vorbei, jetzt ist Handeln angesagt“, erklärte der BHV-Vorsitzende Klaus Holetschek. „Prävention muss zur Chefsache werden. Was wir als Erstes brauchen, ist die Kur als Pflichtleistung der Krankenkassen.“ Anlass für die Forderung sind die neuesten Fallzahlen zu den ambulanten Vorsorgeleistungen nach §23 Abs.2 Sozialgesetzbuch V. Nach Angaben der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe gab es 2018 bundesweit nur mehr 34.290 ambulante Vorsorgeleistungen. In Bayern waren es etwas über 15.000. „Das ist erschütternd und ein erneuter historischer Tiefpunkt bei den ambulanten Kuren“, so Holetschek. „Es führt uns auch vor Augen, dass es an der Genehmigungspraxis bei den Krankenkassen hakt.“ Prävention sei wichtiger denn je, betonte Holetschek. „Wir müssen uns nur die steigende Zahl von Volkskrankheiten wie psychische Erkrankungen oder Rückenleiden vor Augen führen. Dazu kommen der Fachkräftemangel in der Wirtschaft und die längere Lebensarbeitszeit der Menschen. Da muss es doch im gesamtgesellschaftlichen Interesse sein, die Menschen so lange wie möglich gesund im Berufsleben zu halten.“
Holetschek verwies auf die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach stiegen die Gesundheitsausgaben 2017 um fast 17 Milliarden Euro auf 375,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesundheitsausgaben überschritten damit nach Angaben der Behörde im Jahr 2017 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag. Für das Jahr 2018 wird auf Basis bereits vorliegender und fortgeschriebener Werte ein weiterer Anstieg auf 387,2 Milliarden Euro geschätzt. „Auch das zeigt uns: Prävention ist eine Herausforderung an die Politik und an die Gesellschaft. Wir müssen diese Aufgabe ernst nehmen und entschlossen anpacken, weil uns sonst die Kosten weiter davonlaufen“, so Holetschek.